Man braucht sich nur mal meinen Schreibtisch anzuschauen. Ich liebe Schreibwarengeschäfte. Seit ich klein bin. Ich verstehe gar nicht, wie man Schreibwarengeschäfte nicht lieben kann.
Als kleines Mädchen bin ich in den Ferien oft zu meiner Oma gefahren, in eine süße kleine Stadt. Eine Ecke vom Haus meiner Oma entfernt beginnen die Geschäfte, reihen sich aneinander und man kann gar nicht wegschauen. Inmitten dieser vielen Geschäfte befindet sich ein süßer kleiner Schreibwarenladen, von dem ich aus irgendeinem Grund nicht den Namen weiß. Ich meine, es steht kein Name drauf, nur ein gelbes Lotto-Aushängeschild.
Aber Lotto ist kein schöner Name für ein süßes kleines Schreibwarengeschäft und deswegen gebe ich dem Laden lieber keinen Namen.
Vielleicht hat er doch einen Namen. Vielleicht heißt er wie seine Besitzerin. Ich glaube… ich weiß es nicht mehr. Wir nennen es das süße kleine Schreibwarengeschäft-das meine Liebe zu Schreibwaren entfacht hat.
Ich bin gerne mit meiner Oma einkaufen gegangen, aber nur, weil ich ganz genau wusste, dass wir eventuell an dem süßen kleinen Schreibwarenladen vorbeikommen könnten. Und wenn das der Fall war, wollte ich immer reingehen-nur kurz und nur zum kurz umschauen und nein, natürlich müssen wir nichts kaufen.
Ähem. Ich bin nie aus dem Laden rausgegangen, ohne nicht wenigstens einen kleinen Kuli oder Bleistift zu ergattern. Ganz besonders habe ich Hefte geliebt. Ich besaß quasi eine Heftesammlung und ich habe sie allesamt für irgendwelche sinnlosen Zwecke missbraucht. Ich besaß mehr Hefte als es Dinge gab, die ich reinschreiben konnte.
Weil ich aber unbedingt kluge Dinge in diese tollen Hefte reinschreiben wollte, die für mich selbst und für die Nachwelt erhalten blieben, dachte ich mir die sinnlosesten Sachen aus.
Ich hatte ein paar „Schulhefte”, Vokabelhefte, Zeichenhefte, ein paar Hefte, wo ich Zeug reingeschrieben habe, das mir gerade zufällig eingefallen ist, ein paar nie beendete Tagebücher (wo ich immer einem bestimmten Schreibstil, den ich mal gesehen hatte, nachzueifern versuchte und die dadurch nicht wirklich persönlich wirken (ein paar Tage später war es mir schon wieder peinlich)), gaaanz viele Hefte mit mehr oder weniger grottigen Geschichten, die oft auch Kopien von irgendwelchen Büchern, die ich mal gelesen hatte, waren.
Und ein paar leere Hefte, die ich wie Schätze gehütet habe.
Wenn mich jemand fragen würde, ob ich sie hergebe, würde ich nein sagen. So läuft das in meinem Leben. Ich werde nie genug Themen haben, um all diese Notizbücher vollzukriegen. Es gibt ein einziges, in das ich aktiv reinschreibe, um Ideen festzuhalten, und das ist winzig.
Achso, dreimal dürft ihr raten, was ich als nächstes mit meinem Geld veranstalten werde. Es gibt in meiner Nähe so einen ganz süßen kleinen Schreibwarenladen, dessen Namen ich nicht mehr weiß. Ich habe ihn auch nur einmal flüchtig gesehen, aber er hat SO viele Notizbücher, und so groß und schön und überhaupt einfach grandios, aber ich werde ganz sicher nicht mehr als ein paar Euro allerhöchstens ausgeben, nein, niemals…
Wow.
Seht es als eine Hymne an alle Schreibwarenläden da draußen.
Übrigens besitzt mein Vater einen Schrank. Man kann ihn aufmachen. Und drinnen sind so so sooo viele… alles. Kugelschreiber, Fineliner, Ringblöcke, Hefte, Vokabelhefte, Ordner und ein kleines, altes braunes Notizbuch, das hoffentlich nicht mehr lange dort bleiben wird.
Papa, wenn du das hier liest, dann erinnere mich bitte mal daran, dich zu fragen, ob du es noch brauchst.
SO kommt man zu eigenen Schreibwarenläden, Leute.
PS: Ich muss dringend mehr Absätze machen.
Absätze sind eine tolle Sache.
Lasst uns Absätze feiern.
Süße kleine Absätze.
3 Comments
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Louigi
Du bist ja geistesgestört
(Schreibwarengeschäfte sind jedoch in der tat ein segen)
Mare
Ich wusste doch, dass du mir insgeheim zustimmst 😉