Intelligent, klug, schlau-diese drei Wörter begegnen mir gefühlt jeden Tag. Und zwar ziemlich willkürlich eingesetzt, unter anderem von mir selber. Da bezeichne ich die Person mit der besten Leistung in Mathe schnell mal als schlau-dabei ist sie eigentlich intelligent. Und nicht nur dort: Die Charaktere in meiner Geschichte machen es kein Stück besser (aber sie können wenigstens mich dafür verantwortlich machen).
Hä?
Und ja, es ist verwirrend. Der kleine, aber feine Unterschied zwischen diesen drei Wörtern ist dennoch vorhanden.
Intelligenz
Jemand, der die kompliziertesten Dinge im Kopf rechnen kann, einem auf Knopfdruck alle möglichen Fakten erläutern kann und verwirrende Zusammenhänge sofort durchschaut, ist intelligent. Eine intelligente Person kann analytisch und logisch denken. Über IQ-Tests kann man angeblich herausfinden, wie intelligent jemand ist. (Manchmal aber auch nicht. Manchmal sind diese »IQ-Tests« nämlich absoluter Müll.)
Klugheit
Klug sind Leute, die ebenfalls viel wissen, aber mehr in der Hinsicht aufs Leben.
Dieser Spruch beschreibt es ganz gut: »Der Klügere gibt nach.«
Der Klügere gibt nach, weil er weiß, dass diese Debatte zu nichts führen wird und eigentlich nur Zeitverschwendung ist. Und vermutlich weiß er auch, dass er seine eigene Meinung nicht noch extra bestätigt braucht, um zufrieden sein und gut schlafen zu können.
Das Wort klug kann man mit ein bisschen hin und her auch gut mit weise verbinden-die Person ist gebildet, aber auch lebenserfahren und umsichtig.
Schläue (Ich dachte auch erst, es heißt Schlauheit, aber Wikipedia sagt uns etwas anderes (Update: der Begriff Schlauheit ist doch offiziell, siehe Kommentare oder Duden))
Jemand, der schlau ist, weiß ganz genau, wie er sich gut durch verschiedene Situationen manövriert. Er findet Vorteile für sich und nutzt sie auch, weiß ganz genau, wie er seine Ziele erreicht, findet dazu Mittel und Möglichkeiten, die anderen nicht auffallen.
Eine schlaue Person wird, um überzeugend zu sein, besonders auf ihr Auftreten achten und darauf, selbstbewusst und intelligent rüberzukommen, was bei einer intelligenten Person nicht der Fall sein muss. Sie hat das Wissen zwar, es ist aber nicht gewährleistet, dass sie auch weiß, wie sie sie einsetzten muss.
Schlau sein muss nichts Negatives sein, kann es aber auch. Eine schlaue Person kann tricksen und wenn es brenzlig für sie selber wird, findet sie Hintertüren, die sie nehmen kann, um am Ende nicht zur Verantwortung gezogen zu werden. Manchmal kann man schlau mit listig gleichstellen, aber das hängt natürlich vom Kontext ab.
Letztendlich kommt es immer auf den Zeitpunkt, die Umstände und die Art und Weise an, wie man etwas tut. Auch intelligent zu sein ist unheimlich hilfreich, aber genau so wichtig ist auch die emotionale Intelligenz und Besonnenheit (übrigens eine weitere Eigenschaft, die klugen Leuten zugeordnet werden kann).
Ich denke, dass es hier einem Irrtum zwischen Intelligenz mit persönlichen Vorzügen gibt, alle drei aufgeführten Eigenschaften sind meist im Berufsleben ein Vorteil, welcher darauf schließt dass sie alle überdurchschnittlich Intelligent sind. Intelligent ist man, wenn man in seinem natürlichen Talent überragent ist.
Hallo Stefan! Wenn man in seinem natürlichen Talent überradend ist, ist man talentiert, aber ich weiß nicht, ob ich dem dann gleich das Wort intelligent zuschreiben würde. Was das Berufsleben angeht, es stimmt, dass alle drei eine Form von Intelligenz sind, aber eben drei verschiedene Formen, weswegen es drei verschiedene Begriffe dafür gibt. Was du sagst, ist allerdings eine interessante Überlegung.
Es gibt auch den Begriff Schlauheit er bedeutet nur Schläue. Ich packe dir den link zum Duden hier hin 🙂
Wollte auch erstmal direkt nachgucken.
https://www.duden.de/rechtschreibung/Schlauheit
oooh, vielen Dank, das ändere ich dann mal 🙂
Wow, super schön erklärt — und wieder was gelernt.
Volltreffer!! 🙂