Ich habe keine Lust, mich für drei oder fünf oder zehn beste Bücher zu entscheiden, deswegen präsentiere ich der Menschheit hiermit: Eine ungeordnete, unzusammenhängende (wahrscheinlich auch nicht chronologische) Auswahl fantastischer Bücher, die ich letztes Jahr gelesen habe.
(Viel Spaß.)
Der große Gatsby von F. Scott Fitzgerald
Hab ich ganz am Anfang des Jahres gelesen und deswegen wieder halb vergessen, aber, Glamour und die 20er, ich bin ein bisschen schockverliebt.
The Song of Achilles von Madeline Miller
Eine Neuerzählung der griechischen Mythologie aus der Sicht von Patroclus, über den trojanischen Krieg und die Beziehung zwischen Patroclus und Achilles. Ich saß um halb eins in meinem Bett und hab geheult, weil ich so voll mit Glück und Traurigkeit war, und weil ich dieses Buch viel zu schön für die Welt fand.
Call Me By Your Name von André Aciman
Ein Sommer in Italien in den 80er Jahren und eine Liebesgeschichte zwischen dem 17-jährigen Elio und dem zu-Besuch-Doktoranden Oliver. Ich habe Call Me By Your Name einmal am Küchentisch gelesen und einmal am Strand. Ich empfehle, das Buch zu lesen und den Film zu schauen. Der Film ist genau wie das Buch, nur anders. Er ist außerdem, genau wie das Buch, ein ästhetisches Meisterwerk.
Müsste ich mich für ein einziges Buch entscheiden (was ich nicht tun würde, außer jemand käme auf die Idee, mir eine Pistole an den Kopf zu halten) würde ich Call Me By Your Name nehmen, und müsste ich einen Film aussuchen, würde ich Call Me By Your Name nehmen. Manchmal denke ich ohne besonderen Grund an das Buch oder den Film, und dann fühle ich so eine Art unterschwelliges Glücklichsein, einfach durch das Wissen, dass beide existieren. Und ist das nicht das beste, was ein Buch mit einem machen kann?
Writers & Lovers von Lily King
Es geht um Casey, 31, über den Roman, den sie seit sechs Jahren schreibt, und über ihre Beziehungen. Und es spielt während dem Ende der 90er. Muss ich mehr sagen?
Außerdem: Sollte ich jemals etwas zustande bringen, das Lily Kings Büchern irgendwie nahekommt, dann werde ich mein Lebensziel als erreicht deklarieren.
Euphoria, auch von Lily King
Die Geschichte von drei Anthropologen in den 30ern in Neuguinea, basierend auf dem Leben von Margret Mead. Über Forschung und Menschlichkeit und Beziehungen und Macht(missbrauch) und sehr viel Schönheit.
I‘m Thinking of Ending Things von Iain Reid
Ich hatte zweihundert Seiten lang keine Ahnung, was ich gerade am Lesen war, und nach zweihundert Seiten war das Buch vorbei, und ich habs geliebt. Es ist definitiv am besten, I‘m Thinking of Ending Things zu lesen, ohne irgendetwas darüber zu wissen.
Nicht googeln.
Skulduggery Pleasant (Untotenland) von Derek Landy
So ungefähr jedes Jahr um dieselbe Zeit kommt ein neuer Skulduggery Pleasant raus, und einfach aus Prinzip muss er auf jede Liste der besten Bücher. (Das ist die erste.)
Little Fires Everywhere von Celeste Ng
Sehr viel Drama zwischen einer reichen Familie und einer alleinerziehenden Mutter plus ihrer Tochter, die eine Wohnung bei ersterer Familie mietet. Viele Vorurteile und moralische Grauzonen. Oh, und der Schreibstil. Fantastisch.
Uns gehört die Nacht von Jardine Libaire
Die Beziehung zwischen einer Puerto-Ricanerin, die ohne Vater und Schulabschluss aufgewachsen ist, und dem Sohn einer reichen Arschlochfamilie. Es ist so schön und ein bisschen verstörend, und der Fokus liegt sehr stark auf den unschönen schönen Dingen und Details.
Lolita von Vladimir Nabokov
Lolita…Lolita.
Shining von Stephen King
Vater mit Alkohol- und Agressionsproblemen zieht mit seiner Familie über den Winter in ein verlassenes Hotel in den Bergen, abgeschottet von der Außenwelt. Das Hotel ist creepy und das Buch — chef‘s kiss.
Ansonsten: Guten Abend und schönes Wochenende.